Ärmelkanal mit Queen Mary 2

Queen Mary 2 auf Reede
Queen Mary 2 auf Reede

Am 16. Juni empfängt uns die Queen Mary 2 im Hamburger Hafen. In den kommenden sechs Tagen sind wir zu Gast an Bord dieses Cruiseliners. Es geht von Hamburg aus zunächst in den Hafen von Zeebrügge, welchen wir nach einem ganzen Tag auf See erreichen.

Am folgenden Tag liegt Queen Mary 2 vor der Kanalinsel Guernsey auf Reede. Die Gäste werden per Tenderboot an Land gebracht, um St. Peter Port und seine Umgebung zu erkunden. Am frühen Abend macht sich Queen Mary 2 dann auch schon auf den Rückweg nach Hamburg. Allerdings können die Passagiere während des Seetags vor der Ankunft in der Hansestadt die Annehmlichkeiten des Kreuzfahrtriesen genießen: Service wird an Bord der Queen Mary 2 groß geschrieben und alle Mitarbeiter sind sehr zuvorkommend und darauf bedacht, den Gästen eine schöne Zeit währen ihres Aufenthalts zu bieten.

Hamburg

Queen Mary 2 liegt am Cruise Center Steinwerder. Um dort hin zu kommen, müssen wir die Elbe überqueren, was heute nicht ganz so einfach ist, da aufgrund des stattfindenden Motorradgottesdienstes diverse Straßen im hamburger Stadtgebiet gesperrt sind und ein großräumiges Umfahren des Gebietes empfohlen wird. Dementsprechend ist auch die Laune des Taxifahrers als ihm das Fahrtziel genannt wird.

Dennoch kommen wir pünktlich zur Eincheckzeit um 13:00 Uhr am Cruise Center in Steinwerder an. Das Gepäck ist schnell aufgegeben und es bleibt noch ein wenig Zeit, um ein paar Fotos von Queen Mary 2 am Anleger zu machen, bevor wir dann das Kreuzfahrtterminal zum Check-In betreten: erste Ernüchterung - es ist überfüllt und wir Reihen uns in eine lange Schlange wartender Gäste mit ein. Nach etwa einer halben Stunde zick zack sind wir endlich an der Reihe und nehmen nach Registrierung und Hinterlegung der Kreditkartendaten unsere Bordkarten in Empfang.

Auf dem Weg an Bord wird noch das obligatorische Einschiffungsfoto geknipst, welches am Abend in der Fotogallerie zu finden sein wird und für $ 24.95 zum Kauf angeboten wird.

Das Schiff betreten wir über die Grand Lobby auf Deck 3, wo wir von im Sparlier stehenden und in Uniform gekleideten Mitarbeitern begrüßt werden. Am Flügel spielt ein Pianist klassische Musik und im Zentrum der Lobby steht ein wunderschön arrangierter Blumenstrauß. Unweit der Lobby befinden sich die Aufzüge, welche von einem Liftboy bedient werden. Unsere Balkonkabine befindet sich auf Deck 11 und vor der Kabinentür wartet bereits unser Gepäck auf uns.

Bis zu Ablegen gegen 19:00 Uhr ist also ausreichend Zeit zum Auspacken, Erkunden des Schiffes und einer kulinarischen Stärkung im Kings Court Buffet Restaurant, wo es Speisen in Selbstbedienung gibt.

Zum Ablegen findet auf dem Pooldeck am Heck von Queen Mary 2 die Sailaway-Party statt. Eine Liveband spielt Musik und es werden kleine Fähnchen mit Cunardaufdruck zum Winken verteilt. Zudem warten auf der Elbe viele Begleitschiffe, welche Queen Mary 2 bis etwa Blankenese begleiten und dann abdrehen. Am Ufer stehen zahlreiche Schaulustige, welche ebenfalls Queen Mary 2 verabschieden - so auch die Gäste vom Cafe Hotel Louis C. Jacob, welche mit Bettlaken winken. Zudem wird aus der Kanone ein Salutschuss abgegeben. Dieses Spektakel schauen wir uns bereits vom Balkon unserer Kabine an, ebenso wie die Darbietung von der schwimmenden Bühne, die Queen Mary 2 begleitet. Beim  Passieren von Willkomm-Höft wird die britische Hymne gespielt. Für uns der perfekte Abschluss der Ausfahrt aus dem Hamburger Hafen.


Seetag 1

Bereits am Vorabend haben wir die Bestellkarte für den Frühstücksservice ausgefüllt und bekommen heute unser Frühstück pünktlich zur gewünschten Zeit auf die Kabine geliefert, welches wir ganz gemütlich auf dem Balkon zu uns nehmen. Dabei lassen wir den Blick immer wieder über das Meer schweifen und genießen einfach den Augenblick.

Nach dem sehr ausgiebigem Frühstück schlendern wir über die Decks: Beginnend in der Grand Lobby auf Deck 2 geht es durch das Casino, die Photogallerie, vorbei an so mancher Bar wie dem Golden Lion Pub (Deck 2) oder der Sir Samuels Lounge (Deck 3), durch die Kunstgallerie (Deck 3L), in den Queen Room auf Deck 3 (Ballsaal) wo gerade ein Tanzkurs stattfindet, am Royal Court Theatre, welches sich über Deck 2 & 3 erstreckt, vorbei bis wir schließlich im Spielebereich (Deck 3L) ankommen. Hier gibt es diverse Gesellschaftsspiel im Angebot: von Schach über Scrabble, Rummykub, Monopoly, Wer wird Millionär, Domino bis hin zu verschiedenen Puzzles ist die Auswahl schier unendlich. So verbringen wir hier auch einige Zeit und probieren so manches Spiel aus.

Zur Mittagszeit kreuzt das Schwesterschiff Queen Victoria in nur 3 Kilometern Entfernung auf dem Weg nach Norwegen. Unter ohrenbetäubendem Typhoon begrüßen sich die Schwestern. Da wir nun schon an der frischen Luft sind und sich das Wetter von seiner sonnigen Seite zeigt, begeben wir uns auf Deck 13, das Sportaußendeck. Hier probieren wir uns in einer Tennisvariante mit Vollholzschlägern.

Im Anschluss ist relaxen auf dem Balkon angesagt, das ganze mit Softeis und Cookies.

Am heutigen Seetag findet der Gala-Abend statt, das heißt edle Abendgarderobe und speisen im Britannia Restaurant, wo ein 3-Gänge-Menü serviert wird. Es stehen mehrere Vorspeisen, Hauptgerichte und Desserts zur Auswahl. Alle Speisen sind von höchster Qualität und optisch sehr ansprechend angerichtet. So macht Essen spaß.
Nach dem Abendessen steht im Ballroom der Black & White Ball an, wo zur Musik des Orchesters Standardtänze ebenso auf dem Programm stehen wie lateinamerikanische. Wer es etwas legerer mag, kann die G32-Diskothek aufsuchen und zu Rock- und Popmusik das Tanzbein schwingen.

Zeebrügge

Auch den heutigen Tag beginnen wir mit einem reichhaltigen Frühstück auf dem Balkon unserer Kabine. Der Zimmerservice liefert unsere Bestellung wieder sehr pünktlich. Gut gestärkt geht es dann gegen 10:00 Uhr von Bord.

Eigentlich wollen wir mit der Küstentram nach Blankenberge, da aber von Cunard ein kostenfreier Shuttle-Service dorthin angebotenwird, nehmen wir dieses Angebot gerne wahr. Die Fahrt dauert knapp 15 Minuten. Der Shuttle-Bus hält direkt im Zentrum von Blankenberge am Stadthaus. Von dort aus spazieren wir bei bestem Wetter zum Hafen. Dort liegen viele Segelboote, teilweise auf dem Trockenen. Ein Boot wird gerade per Kran aus dem Becken gehoben und zum Weitertransport auf einen Anhänger verladen. 

Tipp für Geocacher: Nahe des Hafens gibt es einen ganz besonderen Geocache (GC5GXFC). Dieser sollte unbedingt besucht werden.

Vom Hafen aus geht es in Richtung Strand. Zunächst geht es an der Promenade in Richtung Zentrum, dann ein Stückchen am Strand entlang bis zur Wasserkante. An der Seebrücke geht es dann retour in Richtung Stadtmitte - jedoch nicht ohne zuvor eine große Portion belgische Pommes an einer der unzähligen Möglichkeiten entlang der Promenade zu probieren. Diese sind wirklich ausgesprochen lecker. Durch eine Fußgängerzone gelangen wir zum König Leopold III Platz, wo ein riesiger Blankenberge-Schriftzug aufgebaut ist. Ideal für ein Erinnerungsfoto.

Auf dem Weg zurück zum Shuttlebus besuchen wir noch die Sankt Antonius Kirche. Diese wurde Mitte des 14. Jahrhunderts im gotischen Stil erhaut und ist eine typische Hallenkirche mit drei Schiffen mit identischer Breite und Höhe. Der Innenraum der Kirche ist einladend hell und angehem kühl.

Nach der Innenbesichtigung von Sankt Antonius erwartet uns der Shuttle-Bus und es geht innerhalb einer viertel Stunde zurück zum Anleger. Dort wird uns gekühltes Zitronen- und Orangenwasser angeboten.

Am Abend besuchen wir dann um 20:45 Uhr das Royal Court Theatre an Bord von Queen Mary 2. Es findet die durchaus gut konzipierte Show "Rhythm of the Night" mit vielen bekannten live gesungenen Hits statt. Ergänzt wird der Gesang mit einer grandiosen Tanzperformance. Ein sehr unterhaltsames Programm, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen.


St. Peter Port / Guernsey

Der heutige Morgen bietet ein ganz besonderes Schauspiel. Zunächst können wir beobachten wie der Tenderbetrieb aufgenommen wird, da Queen Mary 2 heute vor der Küste auf Reede liegt und die Passagiere mit den Tenderbooten an Land gebracht werden. Während unseres Frühstücks auf dem Balkon entdecken wir zudem noch Delphine, die in der Bucht vor St. Peter Port neugierig aus dem Wasser springen und ihre Runden kreisen.

Für die Fahrt mit dem Tenderboot werden Tickets mit Nummern verteilt und nach Aufruf der entsprechenden Nummer gehen die Gruppen geschlossen zu den Tenderbooten. Die Wartezeit beträgt etwa 15 Minuten. Die gute Organisation sorgt dafür, dass wir schon bald im Tenderboot sitzen und die Überfahrt beginnen kann.

Von Albert Pier aus, wo die Tenderboote anlegen, geht es zunächst zur Town Church, welche auch als "Pfarrkirche St. Peter Port", "Sancti Petri du Portu" und "Stadtkirche St. Peter, Apostel & Märtyrer" bekannt ist. Da gerade kein Gottesdienst stattfindet, besichtigen wir die Kirche auch von innen und sind beeindruckt von den bunten Fenstern der ansonsten eher schlicht anmutenden Kirche.

Als nächstes geht es unzählige Stufen hinauf, welche uns zunächst zu den Sunken Gardens bringen. Von dort aus geht es zu den Candie Gardens, welche zu den schönsten Gärten im viktorianischen Stil gehören. Die Candie Gardens sind zweigeteilt. Auf der oberen Ebene befinden sich viele einheimische Blumen, die mit Rasenflächen und kleinen Teichen harmonieren. Die untere Ebene beherbergt eine große Anzahl von exotischen Pflanzen aus aller Welt, u.a. Palmen, Kamelien, sehr viele Hortensien und Azaleen. Die Anlage liegt etwas oberhalb des Hafens von Saint Peter Port und bietet fantastische Ausblicke auf den Hafen und zu den nahegelegenen Inseln Herm, Sark und Jethou.

Über die St. Julien's Ave geht es wieder hinunter in Richtung Hafen. Am St. Julien's Pier liegt das Liberation Monument: Diese Azimut-Sonnenuhr mit Sitzgelegenheiten wurde 1995 zum Gedenken an die Befreiung Guernseys von den deutschen Besatzungsmächten errichtet. Von dort aus lassen wir uns durch die kleinen Gassen der Altstadt treiben und shoppen ein paar Souvenirs. Hierbei ist zu beachten, dass Guernsey seine eigenen Münzen und Geldscheine hat und die Bezahlung mit Kreditkarte oft an ein Umsatzlimit gekoppelt ist.

Zum Abschluss geht es vor der Rückfahrt mit dem Tenderboot noch den Castle Pier entlang bis zum Lighthouse. Dabei passieren wir das Castle Cornet. Die Burg, gelegen am südlichen Arm des Hafens beschützt St. Peter Port schon seit 800 Jahren. Die ältesten Teile stammen aus dem 13. Jahrhundert.


Seetag 2

Der heutige Seetag wird von uns recht aktiv gestaltet - zumindest nachdem wir mit einem entspannten Frühstück auf dem Balkon und einer anschließenden Spielerunde in der Spieleecke auf Deck 3L durch sind.

Auf dem Sportaußendeck versuchen wir uns zunächst im Ringewerfen. Hierbei ist es das Ziel aus Schiffstau gefertigte Ringe möglichst im Zentrum einer auf dem Boden aufgemalten Markiertung zu platzieren. Je zentraler der Ring liegen bleibt desto höher die erreichte Punktzahl (maximal 5 Punkte). Danach über ich ein paar Abschläge an der Golfstation, bevor es dann zu einer gemeinschaftlichen Partie Shuffleboard geht.

Zu "Erholung" nach dem ganzen Sport, geht es zurück auf die Kabine, um schon einmal mit dem Packen des ersten Koffers zu beginnen, damit wir am Abend etwas mehr Zeit haben.

Nach dem Abendsessen im Kings Court Restaurant geht es für einen kleinen Abschieds-Drink in die Carinthia Lounge. Dabei lassen wir die Reise ein wenig Revue passieren und genießen den Blick auf das vorbeiziehende Meer und beobachten den beginnenden Sonnenuntergang, der den Himmel nach und nach immer bunter einfärbt.

Bevor es zum endglütigen Packen der Koffer auf die Kabine geht, nutzen wir noch einmal das Sportaußendeck, um erneut eine Partie Ringewerfen, Shuffleboard und Tennis zu spielen.

Hamburg

Am Abreisetag wird leider kein Zimmerservice mehr angeboten, sodass wir im King Court Buffet Restaurant zum Frühstück gehen. Es ist ein recht hektisches Treiben und dadurch eher ungemütlich. Am Buffet wird gedrängelt, da anscheinend jeder vor der Abreise noch schnell etwas leckeres vom Buffet haben möchte. Viele sind schon komplett abreisebereit mit Sack und Pack im Restaurant unterwegs, was für noch mehr Enge sorgt. Dennoch versuchen wir uns nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und so entspannt wie möglich, das letzte Frühstück dieser Reise zu genießen.

Dann heißt es auch für uns "Tschüss QM 2" und es geht von Bord. Im Terminal sind die Koffer schnell gefunden und es geht für die Heimreise zum Taxistand, der sehr gut nachgefragt ist, sodass es etwa 20 Minuten dauert, bis wir einsteigen können und mit einem letzten Blick zurück auf Queen Mary 2 diese Kreuzfahrt endgültig zu ende geht.