Amsterdam

Am Freitag, den 28. Februar war es endlich soweit: Startschuss für ein verlängertes Wochenende in Amsterdam. Gegen Mittag ging unser Flug von Hamburg direkt nach Schipol; natürlich mit der Royal Dutch Airlines - auch bekannt unter dem Kürzel KLM. Die Anreise verlief absolut reibungslos. Unser Hotel war das NH Schiller direkt am Rembrandtplein, einem öffentlichen Platz inmitten der City, welcher als Treffpunkt für die Amsterdamer gilt. Daher kann es hier abends, insbesondere am Wochenede, durchaus etwas lauter werden. Ob das Hotel aus diesem Grund Ohropax auf dem Nachttisch bereitgelegt hat, können wir nur vermuten. Jedenfalls ließen wir uns davon nicht erschrecken.


Nachdem wir eingecheck und unser Zimmer in fünften Stock des Hauses bezogen hatten, war es auch schon an der Zeit für eine erste Erkundung der Umgebung. Diese starte direkt vorm Hotel auf dem Rembrandtplatz, der mit einer Statuenszenerie versehen ist sowie einem Denkmal von Rembrandt. Von dort aus ging's dann über die "Blaue Brücke", welche die Amstel überspannt, vorbei am Opernhaus zum NAP-Besucherzentrum, wo ein Earthcache auf uns wartete. Nachdem wir alle Informationen dazu eingeholt hatten, schlenderten wir durch die Gassen und bewunderten die Grachten. Der Weg führte uns - nicht ganz zufällig - zu einer "Liebesbrücke", die ebenfalls einen Cache beheimatet. Von dort aus ging es dann dirket nach China; naja ehrlich gesagt nur nach China-Town, aber dennoch fühlte man sich urplötzlich nicht mehr in Amsterdam - alles war auf einmal anders: die Architektur, die Auslagen in den Schaufenstern und natürlich die Leute um einen herum; eine sehr interessante Erfahrung mit der wir letztlich beeindruckt den Rückweg zum Hotel antraten.


Der zweite Tag startete nach einem ausgiebigen Frühstück mit einem Besuch des Amsterdamer Tulpenmarktes. Die dort angebotene Vielfalt an Tulpen einerseits und Pflanzenzwiebeln anderer Gattungen andererseits ist schier unfassbar. Selbst diverseste Kakteenarten können dort genauso erworben werden wie sogenannte Starter-Kits zur selbstaufzucht von Marihuanapflanzen. Hinzu kommt dann auch noch das umfangreiche Angebot an Souveniers wie die landestypischen Holzschuhe, T-Shirts, Sticker und natürlich Wasserpfeifen, Haschgebäck und jegliches erdenkliche Zubehör für den Haschischkonsum - und sei es nur eine präparierte Gedänkedose, welche als Versteck der Drogen dienen soll.

 

Beeindruckt vom Tulpenmarkt ging es dann durch die Innenstadt zu unserem nächsten Tageshighlight, der Sightseeingtour. Auf dem Weg zur Abfahrtsstelle kamen wir am Magna Plaza Shopping Center vorbei, welches aufgrund seiner Architektur mehr als impulsant erscheint. Von dort aus ging es dann zum zentralen Hauptplatz von Amsterdam: dem DAM. Der Platz liegt im Zentrum des mittelalterlichen Stadtkerns und ist Standort von national bedeutenden Gebäuden. So liegt am ihm der Königliche Palast und die "Nieuwe Kirk". Wir nutzten natürlich die Gelegenheit, um einen Blick ins Innere zu werfen. Auch wenn diese Kirche als die neue Kirche bezeichnet wird, so muss man sich vor Augen führen, dass sie bereits im Jahre 1540 vollendet wurde. Seit 1814 ist die "Nieuwe Kirk" die Krönungskirche der Niederlande; dementsprechend prunkvoll ist sie ausgestattet. Nach dem verlassen der Kirche schlenderten wir über den DAM auf dem zahlreiche kostümierte Künstler sich für ein gemeinschaftliches Foto anboten. Natürlich erwarteten sie dafür eine kleine finanzielle Gegenleistung.

 

Von dort ging es dann zur Abfahrtsstelle am Hauptbahnhof. Wir fuhren mit dem Hop on hop off City Sightseeing Bus vom Hauptbahnhof aus zunächst eine komplette Runde mit, um uns einen Überblick über die Route zu verschaffen. So beschlossen wir dann auf der zweiten Runde am Stop 3 den Bus zu verlassen, um dort die "Windmill de Gooyer" zu anzusehen und natürlich zu fotografieren, und um anschließend über den Dapper-Markt zu schlendern, der zahllose Stände für Textilien jeglicher Art bietet. Nachdem der Markt komplett abgelaufen war, sammelten wir auf dem Weg vorbei am Stadtzoo noch einen Cache ein, gingen durch viele urige, kleine Gassen und kamen schließlich zur "Mageren Brücke", welche wir nach einem kurzen Fotostop überquerten, um zurück zum Hotel zu gelangen.

 

Da uns der Hunger am Abend nochmals vor die Tür trieb, entschlossen wir uns ganz spontan dazu, die Gelegenheit zu nutzen und uns im abendlichen Lichtschein in den Red Light District zu begeben. Die sündige Meile von Amsterdam ist in dieser hinsicht etwas besonderes, da die sich anbietenden Damen sich in kleinen Schaufenstern präsentieren und um die Gunst der Freier buhlen. Dabei kann es vorkommen, dass in zwei Fenstern nebeneinander eine zwanzigjährige mir einer über fünfzigjährigen Prostituierten konkurriert. Ebenso ist es in diesem Viertel nicht ungewöhnlich, dass Dealer einen direkt ansprechen, ob man nicht etwas kaufen möchte. Dies wurde von uns natürlich höflich abgelehnt und wir kehrten mit kuriosen Eindrücken wieder zu unserem Zimmer zurück.


Für Tag Nummer drei planten wir die für Touristen obligatorische Grachtenfahrt. Auf dem Weg zur Ablegestelle wählten wir eine Route, die uns direkt an der "Oulde Kirk", also der alten Kirche, vorbei führte. Diese ist meines Erachtens architektonisch viel ansprechender als die neue Kirche. Sie liegt inmitten vom Red Light District. Folglich gibt es hier die Kuriosität zu beobachten, dass sich exakt gegenüber des Kircheneingangs Prostituierte im Fenster anbieten. Zudem könnte der Kirchengänger sich mit Toys aus dem Sexshop, der gleich daneben stationiert ist, eindecken. Die Kirche selbst war leider verschlossen, sodass wir lediglich ihr Äußeres bewundern konnten.

 

Vom Platz der Kirche aus gingen wir dann direkt zur Ablegestelle für die Grachtenfahrt. Das Wetter war uns außerordentlich wohl gesonnen, sodass wir die Fahrt über die Amstel und durch die Grachten bei blauem Himmel uns Sonnenschein genießen konnten. Zudem wurden wir über das elektronische Guidesystem mit zahlreichen Informationen zur Historie von Amsterdam und der Entstehung der Stadt versort. Die wohl wichtigste Information ist, dass das Land auf dem Amsterdam errichtet wurde, dem Meer abgewonnen ist durch die Eindeichung des Flusses Amstel. Somit konnte hinter dem Damm der Amstel die Stadt Amsteldam errichtet werden, welche heute Amsterdam heißt.

 

Da die Anlegestelle nahe der Central Station gelegen ist, konnten wir das Verkehrsmittel mühelos wechseln und bequem mit dem Hop on Hop off Bus bis zum Stop Nummer 7 mitfahren. Von dort aus sind es dann nur wenige Meter bis zum Hard Rock Cafe Amsterdam. Die Eingangshalle ist mit reichlech sehenswertem dekoriert. So ist zum Beispiel eine Gitarre von Lanny Kravitz zu bestaunen, aber auch diverse Bilder und Autogramme von Stars und Legenden der Musikbranche. Die horenden Preise hielten uns jedoch davon ab, uns etwas zu bestellen. 16,25 Euro für einen Burger, das ist ein stolzer Preis. So machten wir lediglich ein paar Erinnerungsfotos und nutzten dann das gute Wetter für einen Spaziergang durch den Vondelpark - die grüne Lunge von Amsterdam. Dort gab es dann auch ganz nebenbei noch einen Geocache zu finden!

 

Nachdem wir das Wetter ausgibig genossen und nahezu jede Ecke des Parks erkundet hatten, wartete das nächste Ziel des heutigen Tages auf uns: das Bolts-Museum. In dem Museum dreht sich alles um die Liköre aus dem Hause Bolts. Eine spannende Erlebniswelt erwartet den Busucher dort; beginnend mit der Unternehmensgeschichte hat man anschließend die Möglichkeit sich mit den diversen Zutaten vertraut zu machen, die Liköre am Geruch zu erkennen und schließlich natürlich an der Bar zu verkosten. Dazu kann man sich an Terminals sein persönliches Cocktailrezept erstellen und ausdrucken lassen, damit der Barkeeper diesen Cocktail dann kreiert. Dies war die letzte Aktivität des Tages bevor es dann mit dem letzten Bus wieder zurück ins Hotel ging.
 

Der vierte Tag war dann auch schon der Rückreisetag. Da unser Rückflug aber erst am späten Nachmittag starten sollte, nutzten wir den Vormittag, um nochmal über den Tulpenmarkt zu schlendern, da uns dieser doch sehr beeindruckt hatte und er eine gute Alternative zum Überbrücken der Zeit bot. Zudem stöberten wir noch durch die zahlreichen Souveniers für die Daheimgebliebenen. Die Zeit verging viel zu schnell, sodass wir zurück zum Hotel mussten, um unser Gepäck zu holen. Mit der Tram ging es für 2,60 Euro dann zum Hauptbahnhof und von dort aus mit dem Zug für eine Gebühr von 4 Euro direkt zum Airport Schipol. Am Flughafen hatten wir dann auch noch ein wenig Zeit übrig, sodass wir auch diesen noch ein wenig erkunden konnten. Da ergab es sich dann auch, dass ich auf einmal mitten in einer Flugzeugturbine lag und so die letzten Minuten auf niederländischem Boden verbrachte.