Vom 07.10.17 bis zum 14.07.17 sind wir im Rahmen einer Selection-Reise für eine Woche zu Gast auf AIDAvita, um einige eher seltener von AIDA angelaufene Häfen zu entdecken. Von Kiel aus geht die Reise zunächst nach Stockholm. Daran anschließend soll Visby auf Gotland angelaufen werden und einen Tag später Riga. Abschließend soll noch ein Stopp in Klaipeda folgen, bevor die Reise nach 7 Tagen in Kiel endet.
Vorab sei schon mal so viel verraten: Die Reise nimmt aufgrund der Wetterbedingungen einen anderen Verlauf als geplant.
Wir reisen per PKW nach Kiel an. Während der Kreuzfahrt wird das Fahrzeug vom Anbieter Parken und Meer in Obhut genommen. Ein Außenstellplatz kostet ab 89,- Euro pro Wochen. Dafür ist ein
Transfer zum Kreuzfahrtterminal und nach der Reise zum Parkplatz eingeschlossen sowie der Gepäcktransport zum Schiff.
So erreichen wir gegen 12 Uhr das Kreuzfahrtterminal am Ostseekai. Trotz langer Schlange geht der Check-in recht schnell. Doch bevor es an Bord geht, machen wir noch einen Spaziergang durch die
Kieler Innenstadt, da uns gesagt wird, dass unsere Kabine noch nicht beziehbar sei. Als wir gegen 15:30 Uhr dann zu unserer Kabine kommen, ist der Steward gerade dabei, die letzten Handgriffe zu
tätigen, sodass wir dann auch "einziehen" können. Nur kurze Zeit später sind dann auch die Koffer da und können ausgepackt werden.
Gegen 18:00 Uhr heißt es dann "Leinen los": zum Welcome Sekt und den Klängen von Sail Away beginnt die Reise!
Das Wetter zeigt sich am Seetag von seiner rauen Seite. Es ist sehr stürmisch. Der Wind bläst mit der Stärke 10 mit Böen bis 110 Km/h. Daher sind große Teile der Außendecks gesperrt und der Kapitän rät sogar dazu, möglichst auf der Kabine zu bleiben, da plötzlich auftretende Schiffsbewegungen nicht auszuschließen sind und zu Stürzen führen könnten. Ebenfalls werden einige Aktivitäten aus dem Tagesprogramm abgesagt.
Nach einer beschaulichen Fahrt durch die Schärenlandschaft erreicht AIDAvita am Montagmorgen gegen 9:00 Uhr ihren Liegeplatz im Hafen von Stockholm: An der Stadsgarden. Von hier aus sind es 2600
Meter bis ins Stadtzentrum, für die wir zu fuß rund 30 Minuten benötigen. Da wir bereits 2014 mit AIDAbella in Stockholm waren, als wir die Tour zu den Perlen der Ostsee gemacht haben, verzichten wir unter anderem auf die spektakuläre Wachablösung vor dem königlichen Schloss. Stattdessen geht es zum Stadthaus, in welchem
übrigens auch die jährlichen Festbankette zur Verleihung der Nobelpreise stattfinden. Eine Führung durch das Stadshuset kostet pro Erwachsenen 110 Schwedische Kronen, für Kinder 90. Der Turm des
Stadthauses bietet einen wundervollen Ausblick über Stockholm. Bereits auf dem Weg zum Stadthaus haben wir eines der ältesten Gebäude Stockholms, die Riddarholmskyrkan, passiert. Sie ist eine der
schönsten Kirchen Stockholms neben der Klara Kyrkan, welche unser nächstes Ziel ist.
Im Anschluss geht es durch die moderne Innenstadt mit vielen Einkaufsmöglichkeiten und gefühlt ebenso vielen Baustellen. Durch den Kungsträdgarden geht es am Reichstagsgebäude und am Schloss
vorbei in den Stadtteil Gamlastan, der Altstadt Stockholms mit ihren engen und steilen Kopfsteinpflastergassen. Durch die Gassen führt uns der Weg an der sehenswerten Storkyrkan vorbei zum Platz
Stortorget, der früher das Herz der Altstadt war. Einen besonderen Akzent auf die enge Beziehung zwischen Stockholm und Deutschland legt die Tyska Kyrkan, die ebenfalls in der Altstadt zu finden
ist. An dieser vorbei geht es dann auch schon wieder in Richtung Schiff, damit wir pünktlich zum Ablegen um 17:00 Uhr wieder an Bord sind.
Visby ist ein sogenannter Reedehafen, d.h., dass das Kreuzfahrtschiff vor der Küste vor Anker geht und die Passagiere dann per Tenderboote an Land gebracht werden. Dies ist bei starkem Wind und Seegang leider nicht möglich. So macht uns das Wetter mit einer Windstärke von 8 Beaufort leider einen Strich durch die Rechnung.
Wir liegen von der Küste von Gotland und können Visby erblicken. Der Kapitän hat sich aber auch Gründen der Sicherheit dazu entschieden, die Tenderboote nicht zu Wasser zu lassen, sodass die Reise, ohne einen Fuß auf Gotland zu setzen, fortgesetzt wird.
Dadurch erhalten wir sozusagen einen zusätzlichen Seetag und können alle Annehmlichkeiten des Schiffs genießen - wie zum Beispiel ein ausgiebiges Frühstück.
Etwas Positives hat die Planänderung (Ausfall des Landgangs in Visby) jedoch: Wir erreichen Riga bereits am Dienstagabend gegen 23:00 Uhr und liegen über Nacht in der Stadt. Somit haben wir mehr
Zeit, um die lettische Hauptstadt zu erkunden.
So geht es dann am nächsten Morgen bereits gegen 8:30 Uhr von Bord. Da AIDAvita direkt vor der Vansu Tilts, eine die Daugava überspannende Hängebrücke unweit der Altstadt liegt, sind es nur rund
200 Meter bis zum Rigaer Schloss, welches der Sitz des lettischen Staatspräsidenten ist. Der Bau des Schlosses begann bereits im Jahr 1330.
Von dort aus geht es durch die Altstadtgassen an 2 weniger bedeutsamen Kirchen vorbei zum Rigaer Dom, dessen Vorplatz der größte Platz der gesamten Altstadt ist. An diesem befindet sich auch die
Rigaer Börse. Weiter geht es zum prächtigen Schwarzhäupterhaus, welches im 14. Jahrhundert gebaut wurde und den Schwarzhäuptern, einer Vereinigung von unverheirateten Kaufmannsgesellen gehörte.
Von hier ist es nicht weit zur St. Petrikirche, welche es ihren Besuchern ermöglicht, per Aufzug auf eine Aussichtsplattform im Kirchturm zu kommen. Von dort aus hat man einen tollen Blick über
die Dächer der Altstadtund die Daugava.
Das nächste Ziel ist die Nationaloper, welche 1863 als deutsches Theater erbaut und 1995 vollständig restauriert wurde. Sie befindet sich direkt am Stadtkanal, welchem wir bis zum
Freiheitsdenkmal folgen, dem Symbol der Unabhängigkeit Lettlands.
Die nächste Sehenswürdigkeit, welche wir uns ansehen, ist das im Stadtpark Esplanade gelegene größte orthodoxe Gotteshaus der Stadt, welches aufgrund seiner goldenen Kuppeln schon aus der Ferne
ins Auge sticht. Auch im Inneren ist die Kirche außerordentlich prunkvoll mit sehr viel Gold. Nach der Innenbesichtigung geht es an der Kunstakademie und am Kongresszentrum vorbei zum Pulverturm,
einem der ehemaligen Befestigungstürme der Rigaer Wehranlage, der aus dem Jahr 1330 datiert. Weiter geht es zum Livenplatz, an den einige Wohnhäuser aus dem 18. Jahrhundert sowie die Große Gilde
(Gilde der Kaufleute) und die Kleine Gilde (Gilde der Handwerker) angrenzen. Von hier aus geht es erneut durch die engen Altstadtgassen und mit einem kleinen Abstecher zur Kirche Ave Sol zurück
zum Schiff.
Vor dem Auslaufen offenbart uns der Kapitän, dass es erneut wetterbedingt eine Routenänderung geben wird. Morgen wird nicht wie ursprünglich geplant Klaipeda angelaufen, sondern ein Seetag
eingeschoben. Dafür gibt es als "Ersatzhafen" übermorgen einen Aufenthalt in Kopenhagen. Schade, aber da kann man nichts machen - Sicherheit geht vor!
Der 3. Seetag zeigt sich unverhofft sonnig, aber gleichzeitig sehr stürmisch mit 9 Beaufort und dementsprechendem Seegang mit 3 bis 4 Meter hohen Wellen. Nichtsdestotrotz wird der Tag zum Relaxen und Faulenzen genutzt und das gastronomische Angebot genutzt sowie zur Vorbereitung auf den unverhofften Landgang in Kopenhagen.
Gegen 8:00 Uhr erreicht AIDAvita den "Ausweichhafen" in Kopenhagen. Hier waren wir bereits 2014 während unserer Tour mit AIDAbella zu den Perlen der Ostsee.
Da wir somit die dem Hafen nahe gelegenen Sehenswürdigkeiten wie z.B. die kleine Meerjungfrau, das Kastell, die St. Ansgar Kirche, die Frederikskirche oder das Schloss Amalienborg bereits kennen,
startet unsere heutige Sightseeingtour eigentlich erst so richtig ab Nyhavn, einem 1673 fertiggestellten Kanal, welcher mit seinen farbenfrohen Giebelhäusern an beiden Seiten des kleinen
Hafenarms eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt ist. Der bekannteste Bewohner Nyhavns war einst der Märchendichter Hans Christian Andersen. Direkt an Nyhavn schließt sich das Schloss
Charlottenborg an, das heutzutage Sitz der Königlich Dänischen Kunstakademie ist.
Von dort aus gehen wir zum Stadtteil Slotsholmen, wo sich Schloss Christiansborg befindet. Auf dieser Schlossinsel wurde Kopenhagen 1167 gegründet und wird seit 1417 von dort aus regiert.
Als nächstes geht es ins Viertel Christiania, wo wir zur Vor Frelsers Kirke wollen, einer Barockkirche aus dem 17. Jahrhundert mir einer Spiraltreppe rund um die Kirchturmspitze. Durch
Christianshavn geht es dann in die Altstadt zum Rathaus, einem imposanten Backsteinbau direkt am zentralen Rathausplatz. Unweit befindet sich der Tivoli-Park, ein weltbekannter Vergnügungs- und
Erholungspark, der mit vielen Blumenbeeten und Springbrunnen gestaltet ist. Eine der vielen Attraktionen ist z.B. eine abenteuerliche Reise durch die Märchenwelt von Hans Christian
Andersen.
Weiter geht es über Kopenhagens meistbesuchte Einkaufsstraße, die Stroget, welche sich über 1,8 Kilometer erstreckt und am Königlichen Neuen Markt endet. So weit folgen wir der Fußgängerzone aber
nicht, da wir noch Abstecher zur Domkirche und zur Heiligkeitskirche machen, bevor es zum Rosenborgschloss geht, welches sich am Rande des Königsgartens befindet. Im Schloss Rosenborg befinden
sich die dänischen Kronjuwelen, welche aus einer Krone, dem Zepter als Symbol geistlicher und dem Reichsapfel als Symbol weltlicher Autorität, dem Staatsschwert und der Ampulla, aus der das Öl
für die königliche Salbung gegossen wird, bestehen.
Vom Königsgarten aus geht es dann wieder vorbei am Kastell, dem Gefionbrunnen sowie der kleinen Meerjungfrau zum Liegeplatz von AIDAvita. Damit endet nach rund 7,5 Stunden unsere Sightseeingtour durch Kopenhagen. Zum Glück gibt es zum Abschluss der Reise den Farewell-Abend mit ganz besonderen Speisen. So können wir unsere Akkus wieder aufladen.
Zurück in Kiel heißt es bis 9:00 Uhr die Kabine zu räumen sowie bis 11:00 Uhr das Schiff zu verlassen. Diese Zeiten gelten für alle individuell abreisende Gäste. So gehen wir nach dem Frühstück gegen 10:00 Uhr von Bord und sagen der kleinen Vita auf AIDAsehen. Im Hafenterminal schnappen wir uns schnell noch unsere Koffer und begeben uns dann zum Shuttle-Service von Parken und Meer, der uns dann direkt zum Stellplatz unseres PKWs bringt. Alles funktioniert reibungslos. Zudem finden wir zu unserer Überraschung im PKW noch ein kleines Care-Paket vor mit einem Getränk und einem Schokoriegel. So sorgt der Parkservice für einen positiven und entspannten Abschluss der Reise, welche durch chaotische Wetterverhältnisse zu einer unerwarteten Routenänderung führte.