Nürnberg

In diesem Jahr verbringen wir den Zeitraum von Karfreitag bis Ostersonntag in Mittelfranken. Wir sind zu Gast in Nürnberg, der zweitgrößten Stadt des Freistaats Bayern. Der Direktflug von Hamburg nach Nürnberg dauert nicht ganz eine Stunde.

Freitag (Anreisetag)

Vom Flughafen aus geht es mit der U-Bahn für 3,10 Euro pro Person (Stand: 04/2018) direkt zum Hauptbahnhof. Unmittelbar am Ausgang des Hauptbahnhofs befindet sich der Handwerkerhof Nürnberg. Neben dem Handel mit kunsthandwerklichen Gütern liegt ein Schwerpunkt auf der Präsentation der Handwerkskunst: die Besucher können Lebküchnern, Töpfern, Zinngießern, Glasschleifern, Ledermachern, Goldschmieden oder Puppenmachern bei der Arbeit über die Schulter schauen.

 

Weiter geht es die von Geschäften gesäumte Königstraße entlang ins Zentrum, bis wir zur St. Lorenzkirche gelangen, welche wir auch von innen besichtigen. Der Eintritt ist frei. St. Lorenz ist ein über 700 Jahre alter, gotischer Kirchenbau und war die Pfarrkirche des südlich der Pegnitz gelegenen mittelalterlichen Siedlungskerns der ehemaligen Reichsstadt Nürnberg. Der im Zweiten Weltkrieg stark beschädigte Bau wurde nach altem Vorbild wieder aufgebaut. Im Inneren beherbergt St. Lorenz eine Vielfalt an Kunstwerken.

 

Nach der Innenbesichtigung geht es über den Lorenzplatz zur Museumsbrücke, eine Sandstein-Bogenbrücke, die in Nürnberg die Pegnitz überspannt. Die Straßenbrücke befindet sich am Anfang der Königstraße und verbindet die Nürnberger Stadtteile St. Sebald und St. Lorenz. Sie liegt zwischen dem Hauptmarkt und dem Lorenzer Platz.

 

Wir folgen von der Museumsbrücke aus der Pegnitz am südlichen Ufer in Richtug Osten bis zur Stadtbibliothek. Das Ziel ist aber nicht die Bibliothek, sondern die am Gewerbemuseumsplatz aufgestellte Skulptur, an welche ganz offiziell Liebesschlösser gehängt werden dürfen. Die zwei Meter hohe herzförmige Stahlskulptur wurde von Berufsschülern der Klasse der Metallbauer und Konstruktionsmechaniker der Berufsschule 1 in Nürnberg entworfen.

 

Über die Brücke geht es dann durch den Schütt-Park, am Schuldturm vorbei zum Hauptmarkt, wo sich unser nächstes Ziel befindet: die Frauenkirche. Das täglich um 12.00 Uhr stattfindende "Männleinlaufen" wird immer von einer mehr oder weniger großen Schar von Zuschauern beobachtet. Die Frauenkirche, heute römisch-katholische Stadtpfarrkirche "Unserer Lieben Frau", steht als eine der bedeutenden Kirchen Nürnbergs an der Ostseite des Hauptmarkts. An der Nordwestseite des Marktplatzes, direkt neben dem Nürnberger Rathaus, befindet sich die nächste Sehenswürdigkeit, die berühmte, restaurierte 19 Meter hohe Kopie des Schönen Brunnens aus dem 14. Jahrhundert hat die Form einer gotischen Turmspitze.

 

Über den Rathausplatz geht es zum Sebalsplatz, wo sich die mittelalterliche Kirche St. Sebald befindet, welche die älteste Pfarrkirche Nürnberg ist. Seit der Reformation ist die Sebalduskirche neben der Lorenzkirche eine der beiden großen evangelischen Stadtkirchen Nürnbergs. In St. Sebald hat sich ein äußerst wertvolles Inventar vor allem vorreformatorischer Kunst erhalten.

 

 


Über den Albrecht-Dürer-Platz, auf dem sich das Albrecht-Dürer-Denkmal befindet, führt der Weg stetig bergauf zur Nürnberger Burg. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt Nürnberg. Die Nürnberger Burg ist eine Doppelburg und besteht aus der Kaiserburg und der Burggrafenburg. Früheste bauliche Spuren stammen aus der Zeit um 1000. Nach den schweren Beschädigungen durch die Luftangriffe auf Nürnberg im Zweiten Weltkrieg wurde die Burganlage in historischen Formen wiederaufgebaut. Sie zählt in ihrem historischen Charakter als Wehrbau und Kaiserresidenz, Reichsburg und hohenzollerischer Burggrafensitz zu den geschichtlich und baukünstlerisch bedeutendsten Wehranlagen Europas. Von der Burganlage aus hat man einen schönen Blick über die Stadt. Sehr empfehlenswert ist zudem ein Besuch des Burggartens.


Das nächste Ziel ist der Platz am Tiergärtnertor, wo sich das Albrecht Dürer Haus befindet. Es wurde gegen 1420 errichtet und ab 1509 wohnte und arbeitete Albrecht Dürer (1471–1528), Deutschlands berühmtester Maler, fast 20 Jahre lang in dem mächtigen Fachwerkhaus. Es ist nicht nur eines der wenigen unzerstörten Bürgerhäuser aus Nürnbergs Blütezeit, sondern vor allem auch das einzige Künstlerhaus aus dem 16. Jahrhundert, das sich in Nordeuropa erhalten hat. So vermitteln die Räume heute authentische Atmosphäre und spiegeln zugleich die Geschichte des Hauses als erstes deutsches Künstlermuseum seit 1828.

 

Nach so viel Sightseeing sind wir froh, unser Hotelzimmer zu beziehen.

Samstag (Tag 2)

Nach einem leckeren Frühstück sind wir gestärkt für den zweiten Tag in der Frankenmetropole. Das erste Ziel des Tages ist der Kettensteg, eine Fußgängerbrücke, die die Pegnitz überbrückt. Sie gilt als die älteste erhaltene eiserne Kettenbrücke in Kontinentaleuropa. Sie befindet sich direkt am Altstadt-Ausfluss der Pegnitz vor der Fronveste zwischen dem Hallertor und der Kreuzgasse. Der schmale Steg ist rund 68 Meter lang und diente von Anbeginn an ausschließlich dem Fußgängerverkehr. Der Kettensteg gilt als ein technikgeschichtliches Denkmal.

 

Entlang des Pegnitzufers geht es zur Maxbrücke, die älteste, massiv aus Steinen errichtete Brücke innerhalb der Stadt. Diese Bogenbrücke ist eine dreijochige Sandsteinquaderbrücke, welche Maßwerkfüllungen aus Gusseisen besitzt. Von der Brücke aus hat man einen guten Blick auf das Henkerhaus. Das zweigeschossige Fachwerkhaus ist eines der größten seiner Art in Deutschland. Die Ausstellung in den Räumen des Henkerhauses stellt Nürnberger Kriminalgeschichte vor. Sie erzählt vom Amt des Henkers und dem berühmtesten Henker der Stadt, Franz Schmidt. Durch sein Dienst-Tagebuch erhalten wir tiefe Einblicke in die Alltagsgeschichte der Reichsstadt Nürnberg um 1600. Der Eintritt beträgt 2,00 Euro pro Person (Stand 03/2018).

 

Über den Henkersteg, einer überdachten Holzbrücke gelangt man einerseits zum Henkerhaus andererseits zum Nürnberger Trödelmarkt. Er liegt auf der nach ihm benannten Trödelmarktinsel in der Pegnitz im Westen der Altstadt. Sehenswert hier ist die charakteristische Bebauung – schmale Häuserzeilen mit vorgelagerten Verkaufsständen.

 

Bummelnd ziehen wir über den Trödelmarkt, überqueren den Schleifersteg und befinden uns auf der Fleischbrücke, einer Steinbogenbrücke, welche die Stadtteile St. Sebald und St. Lorenz verbindet. Das Bauwerk stammt aus dem Ende des 16. Jahrhunderts und wird zu den bedeutendsten Brückenbauwerken der Spätrenaissance in Deutschland gezählt.

 

Nun folgt "Gruppenkuscheln" auf dem Ostermarkt, welcher sich auf dem Hauptmarkt befindet. Der Ostermarkt ist Nürnbergs ältester Markt und ein typischer Krämermarkt mitten im Herzen der Altstadt. Ob Osterdekoration, feines Geschirr oder Textilien – auf dem Ostermarkt gibt es nahezu alles. Auch Kunsthandwerk und Artikel für den Haushalt wie Besen, Bürsten und Schürzen sind Klassiker im Angebot der rund einhundert Händler. Gegen den kleinen Hunger zwischendurch helfen zahlreiche Imbissbuden und die Marktbäckerei.

 

Nach so viel Sightseeing streuen wir zur Abwechslung eine kleine - nun ja eher große - Runde Geocaching ein. Dabei entdecken wir dann auch noch die eine oder anderere bisher unbekannte Gasse der Altstadt, aber auch Teile Nürnbergs außerhalb des Altstadtkerns.

Sonntag (Abreisetag)

Am Ostersonntag endet unsere kleine Auszeit in Nürnberg. Da wir aber unseren Rückflug erst für den Nachmittag geplant haben, bleibt uns noch ein halber Tag für einen Ausflug zum Nürnberger Zoo. Mit der Straßenbahn können wir vom Hauptbahnhof aus ganz bequem und ohne umzusteigen dorthin fahren. Der Eintritt in den Tiergarten beträgt pro Erwachsenen 13,50 Euro (Stand 01.04.2018). Dafür bietet der Landschaftszoo, welcher zu den schönsten zoologischen Gärten Europas zählt, den Besuchern auf 65 Hektern eine weitläufige Waldparkanlage, die sich mit zerklüfteten Felsformationen aus rotem Sandstein, jahrhundertealten Bäumen sowie idyllischen Auen- und Weiherlandschaften präsentiert.

 

Bei der Gründung des Tiergartens 1939 am jetzigen Standortwurden große Weiher geschaffen, die heute einen natürlichen Lebensraum für viele heimische Wasservögel und Fische darstellen. Die Thematik reicht vom einheimischen Süßwasser, über tropische Flussläufe und Küstengebiete bis ins offene Meer. Ausgehend von diesem aus der Landschaftsgestaltung hervorgegangenen Schwerpunkt wurde der Tierbestand entsprechend ausgewählt: vom südeuropäischen Krauskopfpelikan bis zum südamerikanischen Chile-Flamingo, vom Eisbär bis zum Pinguin, vom Otter bis zum Delphin. Die Delphine schwimmen mit Seelöwen gemeinsam in einer Wasserlandschaft im Freien - in der Delphinlagune. Aber auch Steinböcke, Löwen, Tiger und Eisbären leben im Nürnberger Tierpark, der durch ein einzigartiges Zusammenspiel von Landschaft und Tierwelt echte Erlebnisse und richtige Erholung für kleine und große Besucher bietet.

 

Zur späten Mittagszeit verabschieden wir uns schweren Herzens von den Giraffen, Kängurus, Erdmännchen & Co und machen und auf den Weg zum Airport, um unseren Rückflug nicht zu verpassen - jedoch mit einer menge schöner Erinnerungen im Gepäck.