Brüssel

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Welcome to Belgium

Es ist mal wieder Zeit für einen Städtetrip. Die Fage die sich stellt: wohin? Kurz im Internet recherchiert, was angeboten wird und siehe da ein schier unglaublich günstiger Flug nach Brüssel! Mit Ryanair geht es für nur 4,99 Euro in die belgische Hauptstadt. Ja genau, für unter 5 Euro (natürlich nur mit Handgepäck)! Schnell noch ein preiswertes und zentral gelegenes Hotel gesucht, buchen, fertig. So sind wir dann für ein verlängertes Wochenende (von Samstag bis Montag) vor Ort und erkunden eine der für Europa (zumindest politisch gesehen) wichtigsten Städte.

Samstag (Anreisetag)

Bereits für am Samstagmorgen startet unser Flug nach Brüssel. Um 6:45 Uhr heben wir in Hamburg ab und landen gegen 8:00 Uhr in Brüssel. Bereits im Vorwege der Reise haben wir uns online Tickets für die Zugfahrt vom Airport ins Zentrum gekauft, da der Flughafen gut 15 Km außerhalb der Stadt liegt. Die Anbindung ist echt super. Die Fahrt mit dem Zug zum Hauptbahnhof dauert etwa 17 Minuten und verläuft überwiegend oberirdisch. Gegen 9:30 Uhr sind wir dann am Ausgang vom Hauptbahnhof.

 

Unweit vom Hauptbahnhof befindet sich in etwa 600 Metern Entfernung die erste und wohl bekannteste Sehenswürdigkeit Brüssels - und das obwohl sie nur rund 60 Zentimeter klein ist: Manneken Pis. Die kleine Brunnenfigur aus dem 17. Jahrhundert ist das prominentiste und frechste Symbol der Stadt: ein kleiner nackter Junge, der ganz ungeniert in einen Brunnen pinkelt. Seit Jahrzehnten bringen ihm Staatsbesucher und andere Offizielle Anzüge in ihrer Landestracht oder Mini-Uniformen als Geschenk mit.

 

Den nächsten Stopp machen wir am Mont des Arts, dem Kunstberg. Dieser ist ein historischer Platz auf einer Erhebung im Zentrum Brüssels umgeben vom Albertinagarten, der Namenstrasse sowie dem Sabel- und Königsplatz. Das Zentrum des Platzes ist die Gartenanlage mit zahlreichen Sitzgelegenheiten und dem nuenstrahligen Springbrunnen. Umgeben ist der Platz von zahlreichen Museen, wie das Königliche Museum der Schönen Künste, das Musikinstrumentenmuseum, das Museum Belvue, das Museum der Belgischen Nationalbank sowie das Generalstaatsarchiv und das Königlich Belgische Filmarchiv. Zudem befinden sich dort eine Kirche und eine Kapelle. Am Anfang steht die Statue von König Albert I. hoch zu Pferd, den Abschluss bildet eine monumentale Treppe als Aufgang zum Coudenberg, wo sich der Königsplatz befindet, der von herrschaftlichen Prachtbauten umgeben ist.

 

Heute thront im Zentrum des gleichförmig angelegten Königsplatzes die Statue des Anführers Gottfried von Bouillon, der während des ersten Kreuzzuges Jerusalem befreite. Hier liegt ein Stück der Geschichte Belgiens: So befindet sich das Geburtshaus des ehemaligen Königs Albert I. unter den platzsäumenden Herrenhäusern. Weiterhin wurde auf dem Platz im Jahr 1815 Willem I. zum König der Niederlande gekürt. Auf dem Koudenberg befindet sich auch die Kirche des Heiligen Jakob. Da sich das Gotteshaus nahe dem Königspalast befindet, wird es als königliche Hofkirche genutzt.

 

Vorbei am Königlichen Palast geht es dann durch den Warandepark, der auch Königlicher Park genannt wird. Mit 13 ha ist er der größte und auch der bedeutendste innerstädtische Park der belgischen Hauptstadt. Innerhalb des Parks befindet sich in der nordöstlichen Ecke das Königliche Parktheater. Weiterhin werden in den Sommermonaten im Warandepark regelmäßig Konzerte unter freiem Himmel veranstaltet. Im nördlichen Teil des Parks befindet sich ein großer Springbrunnen. Der Park ist rund um die Uhr frei zugänglich. Lediglich bei Sturmwarnungen sowie bei in der Nähe stattfindenden Großveranstaltungen wird der Zugang eingeschränkt oder der Park komplett gesperrt.

 

Durch den Park und dann entlang der Rue Belliard geht es zum nächsten Ziel: Das Parlamentarium, dem Besucherzentrums des Europäischen Parlaments. Das Parlamentarium ist an allen Wochentagen geöffnet und der Eintritt ist frei. Ein Besuch dauert ungefähr 90 Minuten, aber es gibt auch kürzere Besichtigungstouren für Familien und Schulgruppen. Das Parlamentarium bietet ein vielfältiges Angebot: Dazu zählt u.a. ein Kino mit einem überwältigenden 360° Rundumblick, wo man sehen kann, wie Europa und sein Parlament arbeiten, wie Gesetze gemacht werden und wie sich die europäische Politik auf das eigene Leben auswirkt.


Die nächste Sehenswürdigkeit, welche wir besuchen, ist die im gotischen Stil erbaute Kathedrale St. Michael und St. Gudula. Sie ist die Hauptkirche der Stadt Brüssel und Sitz des Erzbischofs von Mecheln-Brüssel. Als Nationalkirche des Königreichs Belgien finden in St. Gudula häufig königliche Hochzeiten, Staatsbegräbnisse und ähnliche Zeremonien statt. Der heutige Bau wurde 1226 begonnen und Ende des 15. Jahrhunderts mit Fertigstellung der 69 Meter hohen Türme vollendet.

 

Anschleißend geht es durch die Gassen der Altstadt zu Jeanneke Pis. Sie ist das noch junge Pendant zum Pinkelbuben und lässt seit 1985 hockend das Wasser ins Brunnenbecken. Sie bekommt deutlich weniger Besuch als der Junge, vermutlich weil sie gut versteckt in der Impasse de la Fidelité, einer kleinen Sackgasse nahe der Rue des Bouchers, hinter Gittern sitzt.

 

Von dort aus geht es durch die Galeries Royales Saint-Hubert, einer 213 Meter langen noblen Ladenpassage im Herzen Brüssels. Das Bauwerk besteht aus einem langen Gang mit zwei oberen Stockwerken unter einem leicht gebogenen Glasdach in einem gusseisernen Rahmen. Die Passage beherbergt zahlreiche Luxusgeschäfte, die Brüssel das Flair einer europäischen Metropole geben. In ihrem gut ausgeleuchteten Innern ist es somit auch in Brüssels regnerischem Seeklima möglich, in Straßencafes zu sitzen.

 

Das nächste Ziel unserer Tour ist der Grand-Place, welcher der zentrale Platz der belgischen Hauptstadt und eines ihrer Wahrzeichen ist. Mit dem gotischen Rathaus und seiner geschlossenen barocken Fassadenfront gilt er als einer der schönsten Plätze Europas und wurde 1998 als Ensemble in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.

 

Auf dem Weg zum Hotel passieren wir zunächst die Brüsseler Börse, welche von Léon Suys in den Jahren 1868 bis 1873 im neoklassischen Stil mit zahlreichen dekorativen Elementen erbaut wurde. Dies macht die Börse zu einem der am aufwendigsten verzierten Brüsseler Bauwerke des 19. Jahrhunderts. Abschließend statten wir noch Zinneke Pis einen Besuch ab. dabei handelt es sich um einen Mischlingshund aus Bronze, der ein Bein an einem Poller hebt. Er hat seinen Namen vom kleinen Fluss Senne („Zinneke“) der im Mittelalter durch Brüssel floss. Damals lebten viele Hunde in der Nähe des Flusses.

 

Nach einer kurzen Rast auf dem Hotelzimmer geht es am Abend durch die beleuchteten Straßen. Wie jedes Jahr findet auch in diesem Juli zwischen der Hallse Poort (Hallser Tor) und dem Anderlechter Tor die Foire du Midi statt, und das auf der ganzen Länge des Boulevard du Midi. Sensationelle Attraktionen und traditionelle Sehenswürdigkeiten locken ein zahlreiches Publikum aller Altersstufen an, die sich alle auf dieser riesigen Kirmes vergnügen wollen. Auf diesem Volksfest klingt unser erster und sehr ereignisreicher Tag in Brüssel aus.

Sonntag (Tag 2)

Am frühen Vormittag geht es mit der Metro zur Nationalbasilika des Heiligen Herzens. Die Basilika wurde zwischen den Jahren 1905 und 1970 in Art-déco-Stil erbaut und ist die fünftgrößte Kirche der Welt. Sie befindet sich auf dem Gebiet der Brüsseler Gemeinden Koekelberg und Ganshoren und wird deshalb auch Balilika von Koekelberg genannt. Die Basilika hat in ihrer heutigen Form eine Länge von 141 m (Hauptschiff) und eine Breite von 107 m (Querschiff), womit sie zu den größten Kirchen der Welt gehört. Sie ist ferner das weltweit größte Gebäude im Art-déco-Stil und bietet Platz für rund 2.000 Menschen. Die Kuppel hat einen Durchmesser von 33 m und gibt der Basilika eine Höhe von 93 m. Auf 53 m Höhe gibt es eine Aussichtsplattform, die einen Ausblick auf das Brüsseler Zentrum eröffnet. Zugang zur Aussichtsplattform erhält man gegen eine Gebühr von 5,00 Euro pro Person (Stand 07/2017).

Nachdem wir die Aussicht über Brüssel genossen haben, geht es zum Mini-Europa, einem Park, der sich im Bruparck, am Fuße des Atomiums befindet. In dem Park werden die schönsten Monumente der Europäischen Union im Maßstab von 1:25 nachgebildet. Es werden ungefähr 80 Städte und 350 Häuser auf einer Fläche von 24.000 m² dargestellt. Am Ende des Rundgangs durch den Park befindet sich die interaktive Ausstellung „Spirit of Europe“, bei der die Europäische Union durch eine Reihe von interaktiven Spielen vorgestellt wird. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 15,30 Euro und für Kinder bis 12 Jahre 11,40 Euro (Stand 07/2017). Für die Besichtigung sollte ausreichend Zeit eingeplant werden.

Nur einen Steinwurf entfernt befindet sich das Atomium. Das Gebilde wurde zur Expo 1958 erbaut und hat eine Höhe von 105 Meter. Es stellt eine aus neun Atomen bestehende 165-milliardenfach vergrößerte kubische Zelle des Kristallmodells des Eisens dar. Drei Atome einer Raumdiagonale bilden als Hohlkugeln zusammen mit den sie verbindenden Linien (Rohre) einen Aussichtsturm, um den herum die anderen sechs Atome und ihre gegenseitigen Verbindungen angeordnet sind. Der Durchmesser der Kugeln beträgt 18 Meter, der der sie verbindenden Rohre 3,3 Meter. Außer den drei Turm-Kugeln sind die drei unteren Eck-Kugeln öffentlich zugänglich und werden ebenfalls auf mehreren Etagen für Ausstellungen u. a. genutzt. Im Turm befindet sich ein Aufzug, der die Besucher in 23 Sekunden zum Restaurant in der obersten Kugel bringt. Durch die schrägen Verbindungsrohre führen Treppen (teilweise Rolltreppen) zu den anderen Kugeln. Besichtigen kann man das Atomium als Erwachsener für 12 Euro, Kinder zahlen 6 Euro (Stand 07/2017).

Montag (Abreisetag)

Nach einem ereignisreichen Wochenende mit vielen Eindrücken der zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die Brüssel zu bieten hat, geht es am Montag in aller Früh zum Bahnhof. Der Zug bringt und bequem zum Flughafen. Kurze Zeit später sitzen wir dann auch schon im Flugzeug und es geht mit Ryanair preiswert zurück nach Hause.